Manuela Paganini (Luzern, Zürich)
Ein Auslandssemester zog Manuela Paganini weg von Luzern nach Bath in England. Etwas eintönig sei die Stadt in Südengland und dennoch unglaublich inspirierend – was die Videoinstallation in Lenzburg beweist. Die ganze Stadt ist aus dem traditionellen Bath Stone aufgebaut, Gelb-Beige fliesst in Gelb-Beige über. Das ruft ja geradezu nach einer Reinigung, einer „Katharsis“. Das Video „Catharsis: a Method“ zeigt eine Echtzeit-Aufnahme eines Steines, auf den Wasser gegossen wird und der vor laufender Kamera in sich zusammenfällt. Vorgängig wurde der kalkhaltige Stein auf 1000°C erhitzt – die chemische Veränderung die er dabei durchlief lässt ihn in Kontakt mit Wasser kollabieren. Manuela Paganinis künstlerische Arbeit befasst sich mit der Veränderlichkeit von scheinbar festen Grössen.
Mit Guck mal Günther Kunst hat die 23-jährige Künstlerin einen perfekten Raum für ihr Werk gefunden: Im alten Turbinenraum des Tommasini Lenzburg vermischt sich das Rauschen des Baches mit dem Tröpfeln und Zischen ihrer Diplomarbeit. Der Stein aus England zerbröckelt auf der Wand, dessen Verputz auch langsamer aber sicher zerfällt.
Manuela Paganini besuchte den gestalterischen Vorkurs an der Zürcher Hochschule der Künste und studierte von 2010 bis 2012 Kunst und Vermittlung in Luzern. Ein Austauschsemester in Bath führte zum Entschluss, ihr Studium dort fortzuführen. Nach einem Praktikum bei einem Zürcher Medienunternehmen wird sie in die südenglische Stadt zurückkehren und an diesem inspirierenden Ort den Bachelor in Fine Arts abschliessen.