Installation „Tür an Tür“; verschiedene Materialien und Video (ca. 5 min); 2017
Die Installation von Franziska Tannheimer beschäftigt sich mit einer Thematik, die oft ausgeblendet wird: Armut in der Schweiz. Diese beiden Stichworte polarisieren, da sie scheinbar auf den ersten Blick nicht zusammen gehören. Und doch ist es eine Tatsache: die reiche Schweiz beherbergt viele Menschen, die von finanzieller Not bedroht sind oder sogar in Armut leben. Alle Altersstufen sind davon betroffen – Kinder, Jugendliche, ganze Familien, Rentner. Natürlich gibt es auch andere Arten von Armut: neben der finanziellen Not fürchtet sich ein grosser Teil der Menschen auch beispielsweise vor der sozialen Armut.
Die Künstlerin lässt verschiedene Menschen zu Wort kommen, welche Bedeutung Armut in der Schweiz für sie habe. Die Thematik führt zu einer eigenartigen Diskrepanz bei vielen Befragten: ohne Kamera fühlen sich Viele persönlich angesprochen, doch offen vor der Kamera über diesen schwierigen Sachverhalt zu reden trauen sich hingegen nur Wenige.
Franziska Tannheimer, Jahrgang 1979, hat sich bereits früh in ihrer Kindheit für künstlerische Tätigkeiten interessiert. Nach der Förderung durch ihre Eltern begann sie zunächst als Autodidaktin, sich mit Kunsthandwerk, Fotografie, Fashion Dolls und Design zu beschäftigen. Durch einen Maskenbildner-Workshop im Jahr 2009 kam der Durchbruch auch auf dieser Ebene: heute lebt und arbeitet Franziska Tannheimer unter anderem als Maskenbildnerin und Künstlerin in Lenzburg.